Mittwoch, 06. Februar 2013

AKU hat die regionale Energiewende im Blick


Uhu der GAU für die PV-Anlage? Die EEG-Reform ist dringend nötig

Im Steinbruch in Vilshofen hat sich ein Uhu niedergelassen. Er könnte die Pläne für die Photovoltaik-Anlage zu Fall bringen.

Ganz im Zeichen der Energiewende stand die Sitzung des CSU-Umweltarbeitskreises (AKU). Thematische Schwerpunkte bildeten Fotovoltaik, Wind, Strompreisbremse, intelligente Stromnetze und virtuelle Kraftwerke. Bürgermeister Gotthard Färber berichtete über geplante Erneuerbare-Energien-Kraftwerke auf dem Gebiet des Marktes Rieden. Der Bürgermeister sprach konkret das Fotovoltaikprojekt im Vilshofener Steinbruch und den Standort für einen Windpark an. Bei beiden Vorhaben wünsche er, dass in die Projekte Bewegung kommt, um die Energiewende in seiner Gemeinde voranzubringen. Die Rolle als Verwalter des Stillstands liege ihm nicht. Er sei weder euphorisch noch pessimistisch.

Vorstandsmitglied Franz Richter bezweifelte, dass nach Verwirklichung des Solarprojekts in Vilshofen der Artenschutz und Lebensraum des Uhus, der dort im Steinbruch haust, beeinträchtigt sind. Da es für die Umsetzung dieser Pläne im Steinbruch eine naturschutzfachliche Beurteilung braucht, schlug Bürgermeister und Bezirksrat Peter Braun vor, den Rat eines Gutachters begleitend einzuholen, um in eine konstruktive Debatte eintreten zu können.

Bei den Windkraftplänen richtete man vom Naturpark Hirschwald aus den Blick auf den Naturpark Altmühltal. Dort sei ein Modellkonzept für mögliche Windkraftstandorte in Naturparken entwickelt worden, sagte Färber. Das Konzept zeige erstmals auf, wie der Bau von Windkraftanlagen in Naturparken sinnvoll und naturverträglich ermöglicht werden kann. Die im Rahmen des Modellkonzepts erarbeitete Methodik kann bayernweit laut Umweltminister Huber angewendet werden. Bürgermeister Markus Dollacker  nahm als Vorsitzender des Naturparks Hirschwald die Diskussion im AKU mit Interesse zur Kenntnis. Unisono wurde die Meinung vertreten, dass genehmigte Flächennutzungspläne der Gemeinden im Regionalpan zu berücksichtigen sind.

Arbeitskreisleiter Kreisrat Sebastian Schärl sprach davon, dass die Energiewende ein gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Kraftakt sei. Eine gesicherte und nachhaltige Energieversorgung sei Lebens- und Wohlstandsgrundlage. Vom alten Denken in den Kategorien Grundlast und zentrale Großkraftwerke müsse man sich jedoch verabschieden. Die Zukunft sei dezentral. Die kommunale Ebene sei der Ort, wo sich 90 Prozent der Energiewende abspielten. Dazu gehöre ein flexibles System, in dem alle Bestandteile untereinander sinnvoll zusammenwirken. Sonnen- und Windkraftanlagen würden sich gut in ein solches Versorgungssystem integrieren lassen, betonte Dollacker. Notwendig seien ein intelligentes Stromnetz und virtuelles Kraftwerk, das Stromerzeugung, -transport, Speicher und Nachfrage durch moderne Informations- und Haustechnik zusammenschaltet z. B. in einem definierten Gebiet wie dem Naturpark Hirschwald oder einem anderen Teilgebiet des Landkreises.

Die aktuelle Diskussion zur Strompreisbremse, die Bundesumweltminister Peter Altmaier angestoßen hat, hält der AKU nach Aussage seines Vorsitzenden für richtig. „Die Begrenzung der Kosten wird langfristig die Akzeptanz der Energiewende sichern.“ Den überteuerten Ausbau der Offshore-Windkraft eng zu begrenzen, halte man für sinnvoll, einen Ausbaustopp für die Erneuerbaren Energien nicht. Der AKU empfehle nach der Bundestagswahl, das Erneuerbare-Energien-Gesetz neu auszurichten, aber am EEG-Gedanken festzuhalten, weil es Investitionssicherheit und somit die Basis für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien gibt.


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