Montag, 14. Juli 2008

CSU plädiert für effektive Nutzung regenerativer Energien


Von: Thomas Grädler

Biovergasung von Grüngut als neue Alternative

Zahlreiche Kommunen in ganz Bayern, Landrat Richard Reisinger und auch viele Kommunen im Landkreis Amberg-Sulzbach haben sich bereits zur so genannten Energiewende bekannt. Beschlüsse, die eine Energieautarkie zum Jahre 2020 zu erreichen versuchen, sind im Landkreis Amberg-Sulzbach häufig zu finden und auch der Kreistag von Amberg-Sulzbach hat sich zu einer effektiveren Nutzung von regenerativen Energien bekannt. Mit welchen Möglichkeiten dieses Ziel unter anderem erreicht werden kann, stand auf der Tagesordnung der jüngsten Fraktionssitzung der CSU im Kreistag Amberg-Sulzbach.

„Die Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) im Juni unterstreicht den Anspruch der CSU-Fraktion im Kreistag, den Wandel zur Bioenergie-Region im Landkreis Amberg-Sulzbach voranzutreiben“, betonte Fraktionsvorsitzender Stefan Braun. Wie die Diskussion gezeigt habe, wolle die CSU-Kreistagsfraktion auf die Klimaschutzgesetzgebung reagieren und gute Lösungen finden, betonte Kreisrat Thomas Grädler, Mitglied im Umwelt- und Energieausschuss. Vor allem Biogasanlagenbetreibern eröffne die Gesetzesänderung wieder Perspektiven, betonte Kreisrat Sebastian Schärl. Biogasanlagen, die in einen landwirtschaftlichen Betrieb integriert sind, erhalten künftig eine deutlich höhere Vergütung als industrielle Großanlagen. „In Zukunft sollen mehr Reststoffe genutzt werden, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung stehen“, erläuterte Kreisrat Roland Strehl. So bringe die Verwendung von Gülle einen doppelten Nutzen: Der Druck zum Maisanbau schwinde und gleichzeitig werde das besonders schädliche Methan aus der Gülle energetisch verarbeitet. Wer Gülle und Festmist statt Mais vergärt, bekomme in Zukunft eine höhere Stromvergütung: Kleinanlagen bis 150 kW erhielten 4 ct/kWh zusätzlich für jede erzeugte Kilowattstunde, größere Anlagen bis 500 kW 1 ct/kWh.  Das neue Gesetz schaffe auch einen Anreiz zur besseren Nutzung  von Landschaftspflegematerial. „Grüngut steht nun ausdrücklich auf der Liste der besonders vergüteten Rohstoffe“, so Strehl. Wer überwiegend solches Material in Biogasanlagen einsetzt, bekomme zusätzlich 2 ct/kWh für seine gesamte erzeugte Strommenge. Für eine besondere Anlagentechnik (thermochemische Konversion) zur Nutzung stroh- und halmgutartiger Biomasse erhalte der Betreiber einen Technologiebonus von 2 ct/kWh. Zum Ausgleich der gestiegenen Rohstoffkosten hebe das neue Gesetz die Grundvergütung für Alt- und Neuanlagen sowie den Bonus für nachwachsende Rohstoffe jeweils um 1 ct/kWh an. Im Jahr 2009 betrage die Grundvergütung für Anlagen bis 150 kW 11,67 ct/kWh, wenn alle Boni in Anspruch genommen werden, erhöhe sich die Vergütung auf 27,67 ct/kWh.

Nach Einschätzung der CSU-Fraktion gibt das EEG viele neue Impulse, um die Biogasbranche auch im Landkreis nachhaltig zu beeinflussen. Wenn es nach dem Willen der CSU-Kreispolitiker geht, soll der Landkreis mit Anlagenbetreibern Gespräche führen mit dem Ziel, ob die Möglichkeit besteht, das Spektrum der Substrate zu erweitern und damit die Anlagen mit dem Grünschnitt aus den Wertstoffhöfen zu füttern. „Wir werden uns weiter für eine optimale Nutzung der regenerativen Energien einsetzen“, betonte Kreisrat Sebastian Schärl.


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