Montag, 24. November 2008

Braucht mein Haus ein neues Kleid?


Von: Thomas Grädler

CSU-Fraktion beantragt Förderung von energetischen Beratungen

Thermografie eines Altbaus: Die rote Farbe zeigt, wo besonders viel Wärme entwischt.

Auch private Hausbesitzer können profitieren, wenn sie in den Umwelt- und Klimaschutz investieren. Welche Schritte notwendig sind und welche Vorteile sich daraus ergeben, das diskutierte in Schnaittenbach die CSU-Kreistagsfraktion unter dem Motto „Braucht mein Haus ein neues Kleid?“ mit dem Ergebnis, einen Antrag zur kreisweiten Thermografieaktion mit Vor-Ort-Energiebratungen im Kreistag einzubringen.

Mit über 42 Prozent mache die Heizenergie einen Löwenanteil des CO2-Ausstoßes im Landkreis aus. Der Energieverbrauch soll von 1233 Millionen auf 530 Millionen Kilowattstunden gesenkt werden, stellte stellvertretender Vorsitzender Sepp Reindl fest, der die Sitzung leitete. Diese Zahlen gingen aus dem Energieplan 2020 hervor, dessen Ziele der Kreistag 2007 für verbindlich erklärt hat. Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sind Kosteneinsparungen nach der Altbausanierung von bis zu 90 Prozent möglich. Um die ökologische Gebäudesanierung im Landkreis schneller anzugehen, empfiehlt die Antragsinitiative  Kreisrat Roland Strehl zufolge eine Werbekampagne – flankiert durch Öffentlichkeits- und Beratungsleistungen der Landkreisverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Ensdorfer Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) - für eine kreisweite Thermografieaktion.

Die Koordinierungsstelle im ZEN soll organisieren, wie die Aktion in der Praxis abläuft. „Mit dem CSU-Antrag an den Kreistag kann der Landkreis bei der Altbausanierung  den Eigentümern finanziell zwar nicht helfen, aber wir können Informationen über die staatlichen Förderungen geben, dass sich bei den hohen Energiekosten  die Investitionen rechnen“, sagte  Kreisrat Markus Dollacker. Die Inanspruchnahme der 2008 verbesserten Förderbedingungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ließen den Preis für die Thermografieaktion, die bis zum 31.12.2009 gefördert wird, um die Hälfte sinken, ergänzte Kreisrat Sebastian Schärl.

„Mit der Thermografie wollen wir den Hausbesitzern eine Hilfestellung bieten und den Einstieg in die energetische Haussanierung erleichtern.“ Nach den Worten von Kreisrat Hans Kummert verfolgt die CSU-Fraktion mit ihrer Initiative noch ein anderes Ziel: Neben der Verringerung des Klimagases CO2 und der Senkung der Energiekosten für die Bürger gehe es auch darum, gleichzeitig Aufträge für das heimische Handwerk an Land zu ziehen. Wie Kreisrätin Gisela Mosburger betonte, sollen die attraktiven Kredite der staatlichen Förderbank KfW Hausbesitzer in der Region motivieren, ihre Immobilien fit für die Zukunft zu machen.

„Energetische Haussanierung ist regionale Wirtschaftsförderung“, so Landrat Richard Reisinger. Altbaumodernisierung sei die richtige Antwort auf die Krise der Bauwirtschaft und Konjunkturschwäche, weil in der ökologischen Gebäudesanierung ein Potenzial für zusätzliches Wachstum und Beschäftigung liegt.

Informationen zum BAFA-Förderprogramm der Bundesregierung gibt es auch im Internet unter www.bafa.de.


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