Dienstag, 21. August 2018

Walter-Höllerer-Realschule: Großer Sanierungsbedarf


CSU-Kreistagsfraktion informiert sich über Bauzustand

Die CSU-Kreistagsfraktion um Fraktionssprecher Stefan Braun (9. v. re.) besichtigte mit Schulleiter Wolfgang Pfeifer (7. v. re.) und dem Leiter des LandkreisGebäudemanagements Hubert Saradeth (8. v. li.) die Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg.

Amberg-Sulzbach. Um sich einen Überblick über den Sanierungsumfang der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg mit der zugehörigen Turnhalle zu verschaffen, informierte sich die CSU-Kreistagsfraktion im Rahmen ihrer jüngsten Fraktionssitzung vor Ort. Dabei standen auch das Sanierungskonzept und die künftige Entwicklung der Schule im Fokus. Nach über 30 Jahren sind Baumaßnahmen nötig, dieses Fazit steht für die Kreisräte fest. 
 
„Um die Walter-Höllerer-Realschule als moderne Schule mit qualitativ hochwertiger Lehre und kreativem Lernklima fit für die Zukunft zu machen, werden wir viel Geld in die Hand nehmen“, begrüßte Fraktionsvorsitzender Stefan Braun die CSU-Kreisräte zum Ortstermin mit Landrat Richard Reisinger, dem Leiter des Gebäudemanagements des Landkreises Hubert Saradeth und Schulleiter Wolfgang Pfeifer.
 
Schülerzahlen stabil, Generalsanierung beschlossen

Zunächst gab Direktor Pfeifer einen Überblick über die aktuellen Schüler- und Klassenprognosen, wonach an der Schule aktuell insgesamt 686 Schüler in 28 Klassen von 53 Lehrern unterrichtet werden. „In den letzten drei Jahren ist die Zahl zwar leicht gesunken. Laut dem statistischem Landesamt werden aber bald wieder mehr Grundschüler eingeschult, sodass wir uns langfristig auf eine Schülerzahl zwischen 600 und 700 Schülern in etwa 24 Klassen einpendeln werden.“ Diese Prognosen wurden der Vorbereitung des Sanierungsprojekts zugrunde gelegt, zu dem der Kreistag mit der Genehmigung der Planungsarbeiten im Jahr 2015 den Startschuss gegeben hatte. Nachdem im April letzten Jahres dann die Durchführung der Generalsanierung der Schule beschlossen wurde, folgte die Ausarbeitung eines Konzepts zur Wärmversorgung der Schule sowie Ende 2017 eine alternative Entwurfsplanung bezüglich der Maßnahmen an der Dreifachsporthalle.
 
Lange Mängelliste abzuarbeiten

Bei dem folgenden Rundgang auf dem Schulgelände machten sich die Kreisräte ein Bild vom Schulgebäude (Altbau), der Turnhalle und den Außenanlagen. 
„Der Altbau und die Turnhalle wurden in den Jahren 1968, 1969 errichtet und in den Jahren 1987 bis 1992 einige über den üblichen Bauunterhalt hinausgehende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Für die sechsstufige Realschule wurde die Schule 2004 um einen Anbau erweitert“, erklärt Dipl.-Ing. Saradeth. „Sowohl am Altbau als auch an der Turnhalle werden jetzt eine umfassende energetische Sanierung sowie die umfängliche Sanierung von mehreren Fachräumen notwendig“, so Fraktionssprecher Braun.  Am Schulgebäude zeigen sich u. a. Mängel an den Stützen und Gründungsbauteilen, Fenster- und Türeelemente sind verschließen, die Außenwände unzureichend gedämmt, die Haustechnik veraltet und die Fachräume insbesondere Physik und Küche abgewirtschaftet und somit komplett zu erneuern. Auch im Bereich der Außenanlagen ist die Mängelliste lang:  „Die Grundleitungen sind in einem desolaten Zustand, sämtliche Beläge der Hartplätze und des Pausenhofs müssen erneuert und die 100 Meter–Laufbahn verlegt werden“, erläutert Saradeth.
 
Modernes und nachhaltiges Sanierungskonzept für Altbau

Nach dem in Abstimmung mit der Schulleitung und auf Basis eines Raumprogrammes der Regierung der Oberpfalz entworfenen Sanierungskonzept wird der Altbau nicht nur rundum modernisiert und die Fachräume auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sondern auch eine Überdachung des Innenhofes vorgenommen. „Dieser wird dadurch zum Innenraum und es entsteht Platz für Funktionen wie Mensa, Essensausgabe und Nachmittagsaufenthalt“, zeigt sich der Sulzbach-Rosenberger Kreisrat Dr. Patrick Fröhlich zufrieden mit dem Entwurf. Auch bei der geplanten Wärmeversorgung und Lüftung der Schule setzt man auf Zukunft und Nachhaltigkeit: So wird das Gebäude künftig über das ökologisch hervorragende System Fernwärme beheizt, im Sinne des Energiemanagements wird eine Gebäudeautomation eingebaut, das Lüftungskonzept der Klassenzimmer sieht eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und auf dem Dach des Schulgebäudes soll eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung für den Eigenverbrauch der Schule errichtet werden. „Unsere Investitionen in die Bildungseinrichtungen im Landkreis gehen im Gleichschritt mit den Entwicklungen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit. An dieser Stelle ist das Geld gut investiert,“ so Landrat Richard Reisinger.
 
Neubau der Turnhalle im Gespräch

Während die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung des Altbaus klar gegeben ist, wird im Hinblick auf die Dreifachturnhalle alternativ ein Neubau geprüft: An der Außenwand müsste eine Betonsanierung durchgeführt, im Technikraum eine wasserdichte Wanne betoniert und die Lüftungsanlage vollständig ausgetauscht werden. „Aufgrund dieser deutlich erhöhten Aufwendungen für zusätzlich notwendige Sanierungen der Bausubstanz und im Hinblick
darauf, dass die Turnhalle bezüglich Breite, Länge und Höhe nicht der Norm entspricht, müssen wir über einen Neubau nachdenken“, so Saradeth. Derzeit werden Planentwürfe zu den beiden Alternativen Sanierung und Neubau erstellt, die dann dem Kreistag zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt werden.
 
Zwei Bauabschnitte, Förderung durch Freistaat

„Im Rahmen des ersten Bauabschnitts soll die Generalsanierung des Altbaus der Schule vorgenommen werden, wofür eine Bauzeit von eineinhalb bis zwei Jahre einkalkuliert ist“, erklärt Fraktionssprecher Stefan Braun. Während der Arbeiten am Schulgebäude wird eine teilweise Auslagerung des Unterrichts in ein provisorisches Containergebäude auf der Fläche des Sportplatzes erfolgen. „Im Anschluss daran sollen dann die Arbeiten an der Turnhalle sowie den Außenanlagen und dem Allwettersportplatz stattfinden“, so Braun.  Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betragen ca. 22,1 Millionen Euro, wofür ca. 9,7 Millionen Euro FAG-Fördermittel erwartet werden können.


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