Deutliche Worte von CSU-Sprecher Franz Birkl. In den Gremien des Kreistags lässt der Landrat als Vorsitzender endlos diskutieren, Entscheidungen dagegen bleiben aus. „Wir brauchen keine Schauspielpolitik, sondern kompetentes Handeln. Dem Landkreis fehlt der fähige Macher und Entscheider an der Landkreisspitze. Das Landratsamt muss wieder zum Innovations- und Zukunftspool für Amberg-Sulzbach werden“, fordert CSU-Fraktionssprecher Franz Birkl bei der jüngsten Sitzung des CSU-Fraktionsvorstandes zur aktuellen Klimaschutzpolitik im Landkreis: „Es ist schon armselig wie wenig der Landrat seinen eigenen Leuten zutraut, denn statt sie ihre Fähigkeiten noch besser einbringen zu lassen, setzt er immer neue Leute vor die Nase“. Beim Klimaschutz soll jetzt ein Wirtschaftsingenieur die Untätigkeit des Landrats vergessen machen und dafür den Kreishaushalt mit einer Stellenmehrung belasten.
Seit Jahren gibt es aber schon fähige Mitarbeiter und entsprechende Zusammenschlüsse im Landkreis Amberg-Sulzbach, die im kommunalen Energiebereich tätig sind. Laut Franz Birkl ist ein solcher Schritt hin zu einer puren Stellenmehrung kein Vorbild für die Bürger im Landkreis Amberg-Sulzbach. Die CSU-Fraktion lehnt dies ab, weil ihrer Auffassung nach das Landratsamt durchaus in der Lage ist als Kompetenzzentrum die Herausforderungen, die jetzt unmittelbar anstehen, aus eigener Kraft zu meistern. „Wir haben das Vertrauen in die Leute und haben deshalb auch in Zukunft unsere Entscheidungen so getroffen, dass wir uns bereits so aufgestellt haben, um endlich zu handeln für den Klimaschutz im Landkreis Amberg-Sulzbach“, erklärt Franz Birkl. Kreisrat Hubert Jungbauer erinnerte an die Erweiterung und Generalsanierung des Landratsamtes in den 1980er und 1990er Jahren, deren Investitionssummen im zweistelligen Millionenbereich lagen. „Damals wäre es weder dem Landrat, der Verwaltung noch einem Mitglied des Kreistags in den Sinn gekommen, die Kämmerei oder das Hochbauamt personell aufzurüsten“, so Jungbauer.
Mit der angekündigten Bildung einer neuen Organisationseinheit in der Kreisverwaltung, der die Aufgaben und Zuständigkeiten des Energieprogramms Amberg-Sulzbach 2020 übertragen werden, lassen sich bereits erste Vorarbeiten und Sofortmaßnahmen einleiten. Ziel soll die Reduktion des CO2-Ausstosses im Landkreis Amberg-Sulzbach werden. „Das Hauptgewicht liegt natürlich in der energetischen Gebäudesanierung. Hier müssen wir als Landkreis mutig vorangehen und Vorbild sein. Der Liegenschaftsbestand bietet ein großes Einsparpotenzial“, erklärt Fraktionsvize Hubert Jungbauer. Für die Sanierung soll die Landkreisverwaltung ein Investitionsprogramm erarbeiten. „Bei der energetischen Sanierung kann man nicht alles auf einmal machen, sondern muss schrittweise den großen Energieverbrauchern auf den Grund gehen und entsprechend sanieren“, schlägt Kreisrat und CSU-Umweltsprecher Sebastian vor. Deshalb ist es notwendig, schnellstmöglich zu beginnen und erste Vorarbeiten und Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um ein Signal zu setzen.
„Wir wollen selbst gestalten, wir taugen nicht zum abwarten. Wir wollen durchstarten“ so Sebastian Schärl. Als Kernpunkte des Sofortprogramms fordert die CSU im Kreistag, den CO2-Ausstoß für die Landkreisanweisen und die Einsparmengen zu beziffern sowie die Schulung von zwei Gebäudeverantwortlichen und von Hausmeistern. Außerdem soll ein Konzept erstellt werden, wie die Energieberatung für die Bürger und Unternehmer im Landkreis gestaltet werden kann. „Die Erstberatung muss qualitätsvoll und kostenlos sein, diesen Anspruch stellen wir uns“, erklärt Fraktionssprecher Franz Birkl. Bei den Stromlieferverträgen sollte man prüfen, wie man auf Strom aus ökologischer Produktion umstellen kann. „Wir wollen 2009 Ergebnisse sehen und nicht immer noch mit Endlosdiskussionen beschäftigt sein. Es geht um die Energiezukunft im Landkreis“, hält Birkl klar fest.
Keine Ereignisse gefunden.
Keine Artikel in dieser Ansicht.