Montag, 07. Mai 2012

Nahwärmeversorgung gut für den Geldbeutel


Von: Gisela Mosburger

CSU-Kreistagsfraktion besichtigt Blockheizkraftwerk und Naturbad in Königstein

Bürgermeister Hans Koch (7. v.r.) erklärt der CSU-Kreistagsfraktion mit ihrem Vorsitzenden Stefan Braun das Gesamtkonzept des Blickheizkraftwerkes Königstein.

Mit der Wärmeversorgung aus Blockheizkraftwerken lässt sich ordentlich Geld sparen, zog die CSU-Kreistagsfraktion bei ihrer Besichtigung des Blockheizkraftwerkes in Königstein Bilanz. Des Weiteren stand eine Begehung des Naturbades auf dem Programm.

„Nach dem ersten halben Jahr sind wir mit unserer Entscheidung für das Blockheizkraftwerk mehr als zufrieden“, begrüßte der Bürgermeister Hans Koch seine CSU-Kreistagskollegen mit ihrem Vorsitzenden Stefan Braun. Im Herbst 2011 ging in Königstein die auf Nahwärmeversorgung basierende Anlage in Betrieb. Nach anfänglich zögerlichem Interesse der Bevölkerung kann die Marktgemeinde mittlerweile auf eine solide Abnehmerzahl blicken. Mit einer Leistung von 850 Kilowatt werden über 20 Anschlüsse mit Wärmeenergie versorgt, darunter das Rathaus und die Schule sowie Geschäfts- und Privatkunden.

„Wir bieten die Kilowattstunde Strom nach Mengen gestaffelt zwischen 8,1 und 10,1 Cent an. Der auf fünf Jahre gebundene Abnahmepreis wurde auf der Basis eines Ölpreises von 80 Cent pro Liter berechnet, was einem Strompreis von 13 Cent pro Kilowattstunde entspricht. Da der Ölpreis mittlerweile auf einen Euro je Liter gestiegen ist, sparen alle Kunden deutlich, die zuvor mit Öl geheizt haben“, erläuterte Koch die finanziellen Konditionen. „Mit der fünfjährigen Preisbindung übernimmt die Kommune ein klares Kostenrisiko, da sich der Hackschnitzelpreis nicht sicher vorhersagen lässt oder bei Preisbindung ein höherer Abnahmepreis in Kauf genommen werden muss“, stellte der stellvertretende Landrat Franz Birkl aus Poppenricht fest.

Die finanzielle Verwaltung des Kraftwerkes erfolge über die Marktwerke GmbH, die mit der Marktgemeinde als einzige Gesellschafterin aus finanziellen Gründen für den Betrieb der Anlage gegründet wurde. Die Einnahmen aus der Wärmegewinnung werden vollständig zur Kostendeckung der 1,4 Millionen teuren und über staatliche Fördermittel bezuschussten Investition verwendet. Wenngleich sich nach den ersten sechs Monaten Laufzeit noch keine endgültige Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellen lässt, hofft der Bürgermeister auf ein positives Ergebnis.

Einen kritischen Erfolgsfaktor der Anlage stellt die Qualität des Heizmaterials dar. „Ein Feuchtigkeitsgehalt der Hackschnitzel von 60 Prozent wäre zwar technisch möglich, wirkt sich aber negativ auf den Wirkungsgrad aus“, merkte der Sulzbacher Stadt- und Kreisrat Hubert Jungbauer an. Zudem müssen bei Blockheizkraftwerken strenge Qualitätsstandards eingehalten und regelmäßig kontrolliert werden.

Hohe Qualitätsanforderungen gilt es auch bei der Reinigung des Naturbades Königstein kurz vor Eröffnung der Saison zu beachten. Das als Bewegungs- und Begehungsteich umgestaltete Freibad wurde nach einer umfassenden Gesamtsanierung vergangenes Jahr wieder eröffnet. Das Wasser wird über moderne Pflanzenfilter gereinigt, das heißt die Bakterien werden über biologische Mikroorganismen abgebaut. „Damit wird die Chlorung des Wassers überflüssig, was nicht nur Kosten spart, sondern auch der Bildung von Allergien entgegenwirkt“, zeigte Roswitha Hubmann die Vorzüge des natürlichen Reinigungsprozesses auf. Die Investitionssumme von 1,2 Millionen wurde unter der Zielsetzung der Tourismusentwicklung zu ca. 70 Prozent der förderfähigen Kosten durch die Städtebauförderung abgedeckt. Obwohl das Wasser nur noch über die natürliche Sonnenenergie geheizt wird, erreicht es Temperaturen von 23° Celsius. „Besonders stolz sind wir auf den hinter dem Freibad stehenden Förderverein. Durch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die das Naturbad betreiben, werden nochmals hohe Kosten gespart.“, zeigte sich auch Wolfgang Strobel begeistert, der die Fraktion als CSU-Ortsvorsitzender begleitete.

„Nach Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 156 Kilowatt Peak setzt Königstein mit dem Blockheizkraft und dem Naturbad weiterhin auf die Nutzung regenerativer Energien und auf Energieeinsparung. Beide Einrichtungen leisten wertvolle Beiträge zum Energieplan 2020 des Landkreises Amberg-Sulzbach. Königstein übernimmt deshalb eine wichtige Vorbildfunktion“, dankte der Fraktionsvorsitzende Stefan Braun abschließend dem Gastgeber.


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