Donnerstag, 26. Juli 2012

Keine Zustimmung für weitere Griechenland-Hilfen


Von: Simon Schmaußer

CSU-Kreisverband diskutiert mit MdB Alois Karl

Wie können die deutschen Bürgschaften für Griechenland gerettet werden? Diese Frage diskutierte MdB Alois Karl (links) mit dem CSU-Kreisverband Amberg-Sulzbach um seinen Kreisvorsitzenden Dr. Harald Schwartz (rechts).

Haben die Griechen eine andere Mentalität? Ist der Verwaltungsapparat nicht effizient? Oder hat das politische System versagt? Wie Griechenland so viele Schulden anhäufen konnte, um damit den gesamten Euro ins Wanken bringt, hat viele Hintergründe. Beim traditionellen Informationsgespräch des CSU-Kreisverbandes Amberg-Sulzbach mit dem Bundestagsabgeordneten Alois Karl im Restaurant am Sportpark in Sulzbach-Rosenberg waren sich die Teilnehmer aber einig, dass man überlegen müsse, wie die griechische Wirtschaft stabilisiert werden könne.

„Um Afghanistan zu stabilisieren, entsendet Deutschland Soldaten zur Ausbildung der einheimischen Polizisten. Vielleicht sollte man Griechenland dadurch stabilisieren, dass man deutsche Beamte zum Aufbau eines vernünftigen Verwaltungsapparates auf die Peloponnes schickt?“, fragte Hohenkemnaths Ortsvorsitzender Simon Schmaußer. Fakt sei nämlich, dass der griechische Verwaltungsrat in seiner jetzigen Form ineffizient sei. „Man müsste eigentlich 150.000 griechische Beamte entlassen, um Geld zu sparen, und es würde trotzdem alles wie bisher weiterlaufen“, nannte Karl Zahlen. CSU-Kreisvorsitzender Dr. Harald Schwartz sprach im Falle Griechenlands von einem „massiven Fall von Insolvenzverschleppung“. Mit den Hilfszahlungen und Bürgschaften werde dieser Prozess „ad absurdum“ verlängert. Man müsse überlegen, ob ein harter Schnitt nicht die bessere Lösung sei. Auerbachs Ortsvorsitzender Helmut Zerreis merkte an, dass sich Griechenland bereits mit falschen Zahlen in den Euroraum „hineingemogelt“ habe. Nun würden viele Sparversprechen nicht eingehalten und es sei keine Besserung in Sicht. Die Schuld für die Misere sei aber nicht beim Volk zu suchen, so Schwartz: „Kann man es einem griechischen Arbeiter wirklich verübeln, dass er sich nicht voll reinhängt, wenn in diesem System Leistung nicht belohnt wird? Es gibt keinen Austausch in der Wirtschaft und das Niveau der Bildungseinrichtungen ist im Vergleich zu Deutschland auch nicht besonders hoch. Es ist ein Versagen des Systems.“

Wenn Griechenland seine Wirtschaft nicht bald wettbewerbsfähig aufstellen kann, droht ein harter Schuldenschnitt und/oder ein Ausscheiden aus dem Euroraum. Auf die Frage des Kastler Ortsvorsitzenden Andreas Otterbein hin, wie es dann dem deutschen Steuerzahler erklärbar gemacht werden solle, mit seinem Geld dafür gerade zu stehen, antwortete Karl schweren Herzens: „Wenn sich die Frage stellen sollte, ob Deutschland seine Bürgschaften noch einmal erhöhen solle, werde ich mit „nein“ stimmen.“ Denn wie auch Kreisgeschäftsführer Helmut Fischer es ausdrückte: „Ein Ende mit Schrecken ist besser, als ein Schrecken ohne Ende.“ Ein gemütliches Ende fand die Diskussion schließlich bei einer Maß Bier und Bratwürsten auf dem Annaberg-Fest, zu dem der Bundestagsabgeordnete die Diskussionsteilnehmer einlud.


Keine Ereignisse gefunden.

weitere Termine